Bei einem neuerlichen Besuch im Nationalpark wurde festgestellt, dass die Schilder mit dem Hinweis auf die ASP-Sperrung an allen Zufahrten/ Zugängen entlang der HoFriWa, zwischen Querfahrt und Criewen, verschwunden sind.
Auch die Bauzäune, die unter anderem die Zugänge über die Brücken in Zützen und Criewen versperrt haben, sind zurückgebaut. Der ASP-Elektrozaun zwischen dem Schwedter Schöpfwerk 1 und Stützkow ist weiterhin kanalseitig auf der Deichkrone vorhanden.
Mit dem Rückbau der Bauzäune an den Brücken wurden jedoch wieder neue Lücken für die Wildschweine, die man ja nur im Nationalpark „halten“ möchte, aufgetaucht…
Vor dem Hochwasser hat man die Elektrozäune polderseitig auf den Deichkronen aufgebaut, und damit lückenlos zwischen Schwedt und Stützkow. Während bzw. vor dem Hochwasser wurden diese Elektrozäune wieder zurückgebaut, eher man sie nur wenig später wieder aufbaut hat. Da sie nun aber kanalseitig fast oben auf der Deichkrone stehen, jeweils zwischen den Brücken Schöpfwerk 1 und Landgraben, Landgraben und Zützen, Zützen und Criewen sowie Criewen und Nahe Stützkow wurden neue Löcher geschaffen. In dem letztgenannten Abschnitt ist uns der genaue Verlauf noch nicht bekannt, das werden wir in den nächsten Tagen versuchen herauszufinden.
Die Krönung des „neuen“ Zaunbaus gibt es bei Criewen. Der Zaun endet beidseitig einfach an Schildermasten. Zwischen den Schildermasten bis zur Brücke sind es mehr als 100 Meter. Das heißt, die Wildschweine kommen aus dem Polder, gehen den Zaun entlang, finden das Ende, gehen drum herum und sind wieder im Wald verschwunden. Sie schwimmen anschließend durch die HoFriWa und sind damit raus aus dem Nationalpark.
Über die Kanalbrücke an der Querfahrt und am Zwischendeich zwischen dem Nasspolder und dem Trockenpolder bei Stützkow gibt es jeweils Wildgitterroste auf der Fahrbahn, die das Herauslaufen an den offenen Stellen verhindern sollen. An den neugeschaffenen Öffnungen ist so etwas nicht vorhanden.
An den festen Zäunen, die den gesamten Nationalpark einkesseln, ausgenommen der Bereich zwischen Schwedt und Stützkow, fährt ein Wachunternehmen täglich und schaut, ob die Tore in den Zäunen geschlossen sind, aber hier schafft man neue Löcher.
Während des Hochwassers hatte man versucht die Bürger vom und aus dem Nationalpark fernzuhalten. Diese jedoch wollten sich den Besuch der Natur nicht verbieten lassen, zumal für die Anrainer des Nationalparks es kein wirkliches Hochwasser, zumindest in unserem Bereich, war. Diese „Hochwasser“ hatten wir auch schon in der Winterzeit, teilweise sogar höher.
Die oben genannten Bauzäune waren mit Kabelbinder an den Geländern der Bücken befestig, Besucher haben diese immer wieder entfernt. Die Bürger wollen sich von Politikern nicht wieder vorschreiben lassen, was sie Besuchen dürfen und was nicht, das hatten wir bekanntlich in der Vergangenheit erlebt.
Man möchte den Bürgern das Betreten des Nationalparks verbieten, weil diese die ASP angeblich nach draußen schleppen könnten, schafft aber neue Lücken in diesem Bereich. Da kann man nur sagen, ein Hoch auf die Verantwortlichen und Politiker, die das entschieden haben.
Das Land Brandenburg hat, laut eines älteren RBB-Berichts, über 130 Millionen Euro für diese Barriere „ASP-Schutzzaun“ ausgegeben.
Es zeigt sich wieder einmal, wie die Politik mit den Steuergeldern der Bürger umgeht.
Dies alles zeigt, wie sinnlos diese Maßnahmen sind. Und wegen dieser Sinnlosigkeit müssen andere Tiere an den Zäunen, gerade bei Hochwasser, sterben.
Aktuell ist das Hochwasser fast vollständig aus den Poldern verschwunden, jedoch der Winter und das nächste Frühjahr kommt und damit mögliches neues Hochwasser und damit steigt auch wieder die Gefahr, dass Wildtiere sinnlos sterben.
Wie viele Wildtiere an den Zäunen beim vergangenen Hochwasser gestorben sind, ist nicht bekannt, der Landkreis Uckermark veröffentlicht schon lange keine Zahlen mehr und die Zahlen, die nach außen dringen sind unglaubwürdig.
Die Bürger wurden aus dem Nationalpark ferngehalten, um zuverlässige Beweise sichern zu können. Laut Aussagen von Anwohnern wurden die Tiere in den Morgenstunden eingesammelt, damit niemand etwas mitbekommt. (ER)
Die Begehung fand am 14. Oktober 2024 statt,
Landgrabenbrücke: Der Elektrozaun endet an den beiden Geländern der Brücke, es gibt keine weiteren Hindernisse.
Landgrabenbrücke: Ein Ende des Elektrozauns, in diesem Fall die linke Seite der Brücke
Der Elektozaun auf der Deichkrone mit einer Blickrichtung von der Landgrabenbrücke nach Zützen.
Zützen: An dieser Zufahrt zur Brücke stand vor kurzen noch eine Absperrung und ein Schild mit Durchfahrt verboten.
Brücke Zützen. Der Bauzaun ist verschwunden, eine weitere Lücke wurde geschaffen.
Criewen: Die Zufahrt über die Brücke war, wie in Zützen, verboten.
Brücke Criewen: Auf hier ist der Bauzaun verschwunden.
Criewen: Der Elektrozaun endet einfach auf beiden Seiten an Schildermasten.