
Am Sonntagabend (5. Januar 2025) haben wir in einer Schwedter Facebookgruppe gelesen, dass im Bereich der Zufahrtsstraße zur Schwedter Querfahrt, unmittelbar vor den Toren zum Nationalpark Unteres Odertal, ein totes Reh neben den dortigen Elektrozaun gefunden wurde.
Ließt man sich die Kommentare unter diesem Post durch, so kann man nicht sagen, woran das Reh gestorben ist. In einigen Kommentaren ist die Rede von einer angeblichen Treibjagt in diesem Bereich und dass das Reh dort möglicherweise liegen gelassen wurde. Ein weiterer Kommentar sagt wiederum, dass keine äußeren Verletzungen festgestellt werden konnten, was wiederum gegen eine Treibjagt spricht.
Wir sind keine Jäger, jedoch deutet für uns einiges darauf hin, dass dort möglicherweise doch eine Jagt stattgefunden hat. In einem Video, in der Facebookgruppe, ist zu erkennen, dass wahrscheinlich mehrere Rehe unmittelbar entlang am Elektrozaun nebeneinander gelegen haben. Da es am Nachmittag geschneit hat, sind in dem Video die freien Liegeflächen sehr gut zu erkennen. Im Weiteren ist untypisch für ein natürliches Hinlegen der Tiere, dass sie eben genau in einer Reihe gelegen haben. Rehe bzw. Wildtiere legen sich nicht in einer Reihe, wenn dann eher zufällig. Wildtiere legen sich eher da nieder, wo sie gerade „Lust“ haben, wir sind viel in der Natur unterwegs, um dieses doch recht gut beurteilen zu können.
Wir möchten an dieser Stelle keinerlei Hetze gegen Jäger betreiben! Jagt ist erforderlich, um unter anderem kranke Tiere aus einer Gruppe zu entnehmen. Im Weiteren ist dies in Bereichen, in denen viele derselben Tierart leben, erforderlich um gerade die Inzucht nach Möglichkeit zu verhindern. Auch Wildschäden an Bäumen, gerade Jungbäumen, und Pflanzen werden dabei reduziert.
Wenn es sich hier um eine Jagt gehandelt haben sollte, ist es umso trauriger, dass dieses Tier einfach liegen gelassen wurde.
Sollte das Reh jedoch ein weiteres Opfer der ASP-„Schutzzäune“ sein, so zeigt wieder einmal mehr, dass diese Zähne nicht schützen sondern Todesfallen für unbetroffene Tiere darstellen.
Innerhalb dieser eingezäunten Fläche, in der das Reh gefunden wurde, wurden Anfang November zwei, mit ASP-verseuchte Wildschweine festgestellt. Wenig später wurde die gesamte Fläche zunächst mit Elektrozäunen „gesichert“, Mitte Dezember wurden dann dort Teilbereiche mit Metalldrahtzäune „gesichert“. Die Elektrozäune verlaufen teilweise parallel mit den Metalldrahtzäunen.
Durch den Post bei Facebook wurde sich der Sache zum Glück angenommen und das Reh noch am selben Tag geborgen.
Woran das Reh verstorben ist, werden wir wohl nie erfahren… (KF/ ER)
(Bild und Videomaterial kann aus rechtlichen Gründen leider nicht verwendet werden.)