
Der Frust über die Sperrung des Nationalparks wächst. Egal mit welcher Besuchergruppe man sich unterhält, von allen ist nahezu dasselbe zu hören.
Viel Bürger interessiert die Sperrung längst nicht mehr. Sie können nicht verstehen, dass Fußgänger und Radfahrer den Nationalpark nicht betreten bzw. mit ihren Fahrrädern befahren dürfen, aber Jäger, Ranger und andere „Kontrolleure“ fahren mit ihren Fahrzeugen rein und raus. Ein älterer Herr sagte „Die fahren mit ihren Karren rein und raus und nicht ein Rad wird desinfiziert und schleppen den Dreck damit erst recht raus. Alles solche Jungexperten, die aus der Vergangenheit nichts gelernt haben, die haben nie einen DDR-Bauernhof kennengerlernt. Da musste man durch Betonwannen mit Desinfektion fahren, die so groß waren, die wurden nach der größten Traktorreifengröße bemessen und waren dementsprechend lang.“
Im Weiteren beklagt er die Geldverbrennung. „160 Millionen hat uns der Scheiß schon gekostet.“
Eine ältere Bürgerin ist die verlängerte Sperrung nicht bekannt „Ich habe nichts davon in der Zeitung gelesen und Internet habe ich nicht.“ Auch sie ist über die Fahrzeugbewegung im gesperrten Bereich des Nationalparks verärgert. Im Weiteren sagt sie „Wir haben hier so eine schöne Natur und die will ich genießen.“
Fotografen wollen gerade jetzt die Natur mit ihren Kameras in Foto und Video festhalten. „Es ist schon ein Unding, das ein Nationalpark fast vollständig trockengelegt wird. Viele Vögel und Fische brüten und laichen in den seichten Gewässern. Die Trockenlegung ist Mord an der Natur.“ Auch er ist über die Sperrung verärgert. „Ich möchte meine Videos und Fotos machen. Wenn ich den Namen der Landrätin schon höre, könnte ich Kotzen.“
Schaut man sich im Internet um, stellt man fest, dass es zwischen Mitte und Ende März erneut ASP-Funde im Landkreis Uckermark gegeben hat. Die Karte des Friedrich-Loeffler-Instituts wurde letztmalig am 19. März 2025 aktualisiert, eigentlich findet dies wöchentlich statt. Somit ist leider nicht bekannt, in welcher Region der Uckermark die letzten Fälle gefunden wurden. Der Landkreis Uckermark hat auf seiner Internetseite (Stand: 07.04.25 – 08:00 Uhr) noch keine weitere Stellung dazu abgegeben, wie auch nicht anders zu erwarten.
Die aktuelle Sperrung wurde Anfang März, aufgrund von Funden Ende Februar um sechs Wochen, bis zum 17. April 2025, verlängert.
Mit dem Rückgang des Wassers im Nationalpark hat man inzwischen damit begonnen den Elektrozaun zwischen Schwedt und der Landgrabenbrücke wieder vom Deich nach unten in den Polder selbst zu stellen. (Stand 29.03.2025)
Vermutlich wird der restliche Elektrozaun zwischen der Landgrabenbrücke und Stützkow ebenfalls wieder versetzt werden. Wir werden dieses weiter beobachten.
Elektrozaun wieder in den Polder gesetzt
Ein klein wenig etwas Positives gibt es auch. Der Elektrozaun, der parallel zur Bundestraße 166 vom Ortsausgang Schwedt in Richtung Grenzübergang stand, wurde zurückgebaut. Schaut man sich jedoch die gesamte Situation der Zäune an, ist dieser Rückbau ohnehin irrelevant.