
Die Sperrung der beiden Polder A & B im Nationalpark Unteres Odertal wurde nun um gut ein Jahr verlängert. In der Tierseuchenallgemeinverfügung des Landkreises Uckermark gibt dieser als Begründung die ASP-Funde der letzten Wochen an und lügt gleichzeitig in seiner Verfügung.
Die neunte Tierseuchenallgemeinverfügung wurde am 16. April 2025 auf der Internetseite des Landkreises Uckermark veröffentlicht und damit tritt eine Verlängerung der Sperrung bis 26. März 2026 in Kraft.
Der Landkreis schreibt in seiner Verfügung, dass seit August 2024 49 Fälle von ASP nachgewiesen wurden. Ebenfalls schreibt er in seiner Verfügung, dass seit dem ersten Fund im August 2021 176 Fälle von ASP in der Uckermark festgestellt wurden. Im Weiteren schreibt der Landkreis „Bislang konnte durch die Einhaltung der angeordneten strikten Maßnahmen eine Weiterverbreitung der ASP in westlicher Richtung verhindert werden.“ und lügt damit.
Im Landkreis Oberhavel, Nachbarlandkreis der Uckermark, wurde am 21. November 2024 ein ASP-Wildschwein gefunden. Ob dieses nun als Auslöser vom Landkreis Uckermark ausging, dieses ist natürlich nicht nachzuweisen, jedoch ist damit schon mal ein Wildschwein im Brandenburger Landesinneren gefunden worden, wenn man das südliche Brandenburg ausnimmt.
Im Süden Brandenburgs ist die ASP bereits bis in den Landkreis Oberspreewald-Lausitz vorgedrungen und damit schon lange im Landesinneren.
Doch die ASP in Deutschland breitet sich schon lange nicht mehr von Polen her aus, sondern aus Deutschlands Mitte heraus.
In Brandenburg wurden in den letzten sechs Wochen sieben Fälle von ASP bekannt, davon sechs in der Uckermark. Schaut man auf das letzte halbe Jahr, sind es gerade einmal 39 Fälle in Brandenburg, davon 27 im Landkreis Uckermark. Wir haben hier den 1. Oktober 2024 als Beginn unserer Recherche genommen.
Schauen wir nun weiter Richtung Westen, müssen wir feststellen, dass allein in Hessen in den letzten sechs Wochen 309 Fälle mit ASP bekannt sind, im letzten halben Jahr waren es sogar 1442 gemeldete ASP-Fälle in Hessen.
Natürlich ist nicht nachzuweisen, woher der Auslöser der ASP im Westen stammt, wir wollen damit jedoch nur sagen, die afrikanische Schweinepest ist im weiten Westdeutschen Raum angekommen.
Im Übrigen, auch Norditalien hat drastisch mit der ASP zu kämpfen.
Die Herrscher des Landkreises Uckermark, allen voran die Landrätin, sperren hier die Bürgerinnen und Bürger aus und schreiben ihnen vor, wie sie sich zu bewegen haben.
Es ist frustrierend, wenn man mitbekommt, dass in anderen Landkreisen Brandenburgs die ASP-„Schutzzäune“ teilweise zurückgebaut werden aber im Landkreis Uckermark wird ein Nationalpark, im Übrigen der einzige Auen-Nationalpark Deutschlands wird abgesperrt und der Bürger ausgesperrt. Man kann davon ausgehen, dass der Nationalpark nie wieder geöffnet werden wird, solange die Kreisverwaltung nicht ihre Einstellung ändert.
Die Herrscher in der Kreisverwaltung machen es sich zu Nutze, dass es zu wenige Naturliebhaber gibt und die Bürgerinnen und Bürger sich kaum für die Politik im Landkreis interessieren. Es müssten viel mehr Bürger, gerade an der Linie des Nationalparks aufstehen und sich gegen diese Maßnahmen währen.
Deutschlandkarte des Friedrich-Loeffler-Institut vom 8. April 2025 (externe Einbindung)
Europakarte des Friedrich-Loeffler-Institut vom 8. April 2025 (externe Einbindung)