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Am Freitag, den 1. November 2024 durften wir den ersten Vorsitzenden vom Wildtierschutz Deutschland e.V., Lovis Kauertz, sowie weitere Mitglieder des Vereins zu einer Nationalparktour begrüßen.

Schon bei der Anfahrt gab es etwas Neues zu sehen – nachdem der Öffentlichkeit seit Jahren vorgemacht wird, die ASP-Zäune seien unverzichtbar, um zu verhindern, dass die Krankheit aus dem Bereich des Nationalparks entkommt und sich westlich davon ausbreitet, staunten wir nicht schlecht, als wir zwischen den Schwedter Schlosswiesen und der Zufahrt zur Querfahrt einen neuen Elektrozaun mit ASP-Warnschildern bestaunen konnten. Noch vor vier Wochen versicherte uns ein Mitarbeiter des Landkreises, die Zäune im Nationalpark würden die kranken Wildschweinpopulationen im Nationalpark und die gesunden in den Schlosswiesen sicher voneinander trennen und die Zäune seien somit äußerst erfolgreich.

 

Für uns ist das ein weiteres Eingeständnis dessen, dass die ASP-Zäune, entgegen aller seit Jahren vom Landkreis aufgestellten Behauptungen, überhaupt nicht funktionieren.

 

Mit dem Besuch ging es dann erst einmal an den Polder 10 Richtung Gatow, um zu zeigen, dass man den ASP-Zaun durchaus auch auf der nicht ganz so problematischen Seite des Deichs aufstellen kann, so dass die Tiere sich bei Hochwasser wenigstens noch auf den Deich retten können. Freilich ist das auch keine dauerhafte Lösung, denn Rückzugsräume für die Tiere fehlen hier und Begegnungen mit Besuchern verursachen Stress und Unruhe für die auf dem Deich festsitzenden Tiere. Das leuchtet jedem ein, nur nicht den Verantwortlichen beim Landkreis Uckermark.

 

Anschließend warfen wir noch einen Blick auf den Deich zwischen Schwedter Stadtbrücke und Ognica. Ab der Brücke an der Schleuse der Querfahrt bis Ognica besteht ein Betretungsverbot aufgrund von ASP. Von der Schleuse bis zur Schwedter Stadtbrücke ist der Deich aktuell begehbar. Hier bietet sich unseren Gästen ein Blick auf das gesamte Ausmaß des Grauens. Die Spülsäume vom Hochwasser vor vier Wochen sind noch gut erkennbar und lassen auf den Wasserstand schließen, auch wenn das Wasser inzwischen abgelaufen ist. Ein Zitat von einer der Besucherinnen beim ersten Blick auf die Einzäunung: „Das ist doch vollkommen illegal!“. Ja, das sehen wir auch so. Wenn doch nur mal das Gericht endlich das Verfahren eröffnen würde, dann würde darüber auch endlich Klarheit bestehen. Leider warten alle Akteure, die sich gegen die Zäune einsetzen, bis heute vergeblich darauf.

 

Weiter geht es dann zunächst nach Criewen, das Nationalparkzentrum vermittelt einen guten Überblick über alle Gegebenheiten und die Besucher werden mit vielen Informationen versorgt, bevor es wieder raus auf den Deich geht, diesmal an der Criewener Brücke. Hier stand vor dem Hochwasser ja der neue Elektrozaun polderseitig auf der Deichkrone, wurde dann abgebaut und jetzt auf der kanalseitigen Deichkrone wieder aufgebaut. Kurz, nachdem auf dieser Website darauf hingewiesen wurde, dass eine Beschilderung zur ASP-Problematik in diesem Bereich jetzt plötzlich vollkommen fehlt, stehen nun polderseitig, etwas verloren und ganz ohne Zaun, Betretungsverbotsschilder mitten in der Landschaft.

 

Trotz all der schlimmen Umstände und des traurigen Anlasses des Besuchs, gibt der Nationalpark alles, um sich unseren Gästen von seiner besten Seite zu zeigen. An der Criewener Brücke drehen die Kraniche noch ein paar Extrarunden über unseren Köpfen und auch bei mäßigem Wetter hinterlässt die wunderbare Weite der Landschaft Eindruck.

 

Dann machen wir uns auf den Weg zum Aussichtspunkt Stützkow, nachdem wir bisher nur kleine Abschnitte gesehen haben, wollen wir dem Besuch noch den Panoramablick zeigen. Hier erwarten uns schon weitere Mitglieder unserer Bürgerinitiative. Bei fürstlicher Bewirtung mit Suppe, Kaffee und Kuchen lassen wir den Abend im Nationalpark mit guten und informativen Gesprächen ausklingen.

 

Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei Wildtierschutz Deutschland e.V. für den Besuch bedanken und freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit.

Auf dass die Zäune bald fallen mögen! (KF)

 

In gemeinsamer Runde mit Mitgliedern von Wildtierschutz Deutschland

In gemeinsamer Runde mit Mitgliedern von Wildtierschutz Deutschland