Die Märkische Oderzeitung berichtet am 23. November 2024 in ihrem Brandenburg-Teil von einem ersten Fund von afrikanischer Schweinepest im Landkreis Oderhavel.
Laut dem Bericht handelt es sich bei dem gefundenen Schwein um einen Keiler. Mehr Informationen bekommt man auf der Internetseite des Landes Brandenburg.
Auf der Landesseite berichtet man davon, dass der Keiler am 21. November 2024 bei Gransee gefunden wurde.
Wie es weiter heißt, sagt die Leiterin des Landeskrisenstabs, Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer, verantwortlich für die Bekämpfung der ASP: „Aufgrund der Entfernung des Fundortes zu den infizierten Gebieten an der deutsch-polnischen Grenze gehen wir derzeit von einer Sprunginfektion aus. Dabei wurde der Krankheitserreger wahrscheinlich indirekt über kontaminierte Gegenstände, Lebensmittel oder Futter durch menschliches Handeln weiterverbreitet. … Uns war und ist immer bewusst: Mit einem Eintrag muss jederzeit in jedem Landkreis Brandenburgs gerechnet werden. Die in der Vergangenheit in den bisher von der ASP betroffenen Landkreisen angewandten Bekämpfungsmaßnahmen haben sich bewährt und werden auch hier konsequent angewendet. … Ich appelliere darum einmal mehr an alle Bürgerinnen und Bürger: Entsorgen Sie fleischhaltige Speisereste in die dafür vorgesehenen verschließbaren Müllbehälter. Lassen Sie nichts in der Natur zurück!“
In dem Bericht auf der Landeseite Brandenburg heißt es „Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden.“
Wie auf der Seite des Landes berichtet, sind eine mögliche Ursache für die Verbreitung der ASP auch Fahrzeuge.
Wie wir in den Vorbereitungen auf das kommende Hochwasser Ende September und darüber hinaus beobachten konnten, wurde die Strohballen, die im Nationalpark zunächst nicht abtransportiert werden durften, da Anfang August bei 20 Wildschweinen die ASP festgestellt wurde und anschließend eine Verordnung dafür in Kraft getreten ist, jedoch wegen des kommenden Hochwassers beräumt. Das die Beräumung erforderlich war, um Schäden an den Auslaufbauwerken und Deichen zu verhindern, dass leuchtet ein. Die Fahrzeuge, mit denen die Strohballen beräumt wurden, haben den Nationalpark als angebliches Hochrisikogebiet verlassen, ohne die Fahrzeuge in irgendeiner Form zu desinfizieren oder zu reinigen. Auch damit hat die ASP den Nationalpark verlassen. Im Weiteren kann die ASP auch durch Vögel aus dem Gebiet geschleppt werden, nur darüber spricht niemand.
Weiter schreibt das Land Brandenburg „Der erste ASP-Ausbruch beim Schwarzwild in Deutschland wurde bei einem Wildschwein-Kadaver im Landkreis Spree-Neiße am 10. September 2020 amtlich festgestellt. Seitdem bildet vor allem das Land Brandenburg mit den getroffenen Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich ein Bollwerk gegen die weitere Ausbreitung der ASP aus Polen nach Westeuropa.“
Mit diesen „erfolgreich“ nimmt das Land Brandenburg und der Landkreis Uckermark in Vertretung der Landrätin Karina Dörk den Tot zahlreicher weiterer Wildtiere in Kauf.
Der Nationalpark Unteres Odertal, vielmehr die beiden Teilbereiche Polder A & B, wurden, nach den Funden im August, durch die Landrätin des Landkreises Uckermark im September für jeglichen Verkehr gesperrt. Schaut man in diesen Bereichen jedoch von den Winterdeichen in den Nationalpark, kann man schon von Glück reden, wenn man mal auf ein Reh trifft. Bei zahlreichen Besuchen in den letzten Tagen gab es auch zahlreiche Tage, an dem kein Reh oder anderes Wildtier angetroffen wurde.
Der Landkreis Uckermark veröffentlicht keine Zahlen darüber, wie viele Tiere während des Hochwassers Ende September und Anfang Oktober tot geborgen wurden. Mitglieder von uns sahen Fahrzeuge auf den Deichen, auf denen tote Wildschweine waren. Ob unter den geborgenen Tieren auch andere Wildtiere gewesen sind, kann nicht gesagt werden, wir gehen jedoch davon aus, dass an den ASP-Drahtzäunen während des Hochwassers nicht nur tote Wildschreine gefunden wurden.
Im Weiteren möchten wir anmerken, wenn eine so gefährliche Verbreitung auch durch Menschen in form ihrer Schuhe möglich ist, wie weit sollen die Einschränkung den noch voranschreiten? Wie unsere ASP-Zaunkarte zeigt, ist bereits ein breiter Streifen neben dem Nationalpark eine ASP-Gefährdungszone. Überall gibt es zahlreiche Zäune, die teilweise mit vorhandenen Grundstücken und Zäunen ein wirres Geflecht ergeben. Wie uns eine Bürgerin aus Criewen mitteilte, stehen die Rehe und das Damwild auf den Straßen und wissen nicht mehr, wohin sie flüchten sollen, wenn sie auf Leute treffen, die sich ja noch frei bewegen dürfen, was auch zu einem erhöhten Unfallrisiko führen kann.
Also, was noch alles?
Jetzt gibt es, einen neuen und damit ersten Fall etwa 100 km von der deutsch-polnischen Grenze, mal abgesehen von den Ausbrüchen im südwestlichen Deutschland. Es werden weitere, mit Sicherheit neue Fälle gefunden, damit werden weitere Zäune gebaut. Wann hört der Irrsinn auf?
Die Verantwortlichen aus Deutschland begründen es immer unter den Deckmantel der EU, jedoch ist bekanntlich auch Polen ein EU-Mitgliedsstaat und hat dieser hat nichts oder fast nichts gegen die Ausbreitung der ASP unternommen… (ER)
Abtransport toter Tiere vor dem Hochwassers. (FK)
Verbreitung möglicherweise auch durch Landwirte, wie hier beim Abtransport von Strohballen im September aus dem Polder B. (ER)